72 h-Aktion in St. Walburga (13.-16.06.13)
Am Donnerstag (13.6.) begann um 17 Uhr die bundesweite Aktion der katholischen Kirche „72 Stunden – uns schickt der Himmel“, zu der etwa 100.000 Teilnehmer erwartet wurden. Unsere Gemeinde beteiligte sich mit 30 Kindern, Jugendlichen und erwachsenen Betreuern unter dem Motto “ πάντα ῥεῖ – alles fließt“ mit Projekten und Aktionen rund um das Thema Zeit.
Dabei war der Beginn am Donnerstag mehr als schwierig. Wir hatten uns vorgenommen, an der Weser im Ortsteil Neesen ein Lager aufzuschlagen und auch den Aufbau für die lebendige Uhr zu installieren, damit es am Freitag morgen dann losgehen konnte. Nach Rücksprache mit der Gruppe entschieden wir: Wir lassen uns vom Wetter nicht unterkriegen, sondern legen einfach los. Auf dem Platz in Neesen bewährten sich zuerst einmal die Gummistiefel. Diese waren eher als lustige Begleiterscheinung gedacht und wurden doch gleich ein notwendiges Arbeitsmittel. So schafften wir es tatsächlich, fast alle Aufbauten durchzuführen. Nur übernachten wollten bei Kälte, Wind und Regen niemand, so dass das Lager die Nacht über unbeaufsichtigt blieb.
Am Freitag startete dann um 8 Uhr die lebendige Uhr. Dabei wurde die aktuelle Zeit auf die aufgestellten Plexiglasscheiben gemalt, und das 24 Stunden lang. Nachdem die Aktionsgruppe lange Zeit über die richtige Darstellung nachgedacht hatte, erwies sich diese Methode als genau passend. Die Teilnehmer hatten Spaß an der Arbeit, wurden gefordert, aber nicht überfordert und das Ganze sah sehr ansprechend aus. Als unkompliziert erwies sich auch das Filmen der Aktion. Aus diesem Film soll dann in den nächsten Tagen eine DVD werden, die dann als Uhr auf dem Computer laufen kann. Und noch etwas Amüsantes zu der Uhr: Wir wollten gerne mit einer ökologisch einwandfreien Farbe arbeiten, weil wir annahmen, dass sie Farbe nach einigen Stunden auch in die Weser laufen könnte. Aus der Aktionsgruppe kam da eine einfache und kostengünstige Idee: Früher hat man doch den Keller mit Kalk und Quark geweißt! So wurde Quark unsere Farbe. Insgesamt wurden 40 Kg aufgetragen und dann auch wieder mit Wasser abgewaschen!
πάντα ῥεῖ – alles fließt
Am Samstag konnten alle Teilnehmer sich morgens erst mal erholen und besonders auch schlafen. Um 15 Uhr trafen sich dann alle, um 72 Stunden zu verschenken. Dabei ging es für einige um Gartenarbeit, andere räumten im Haus auf und eine Gruppe von 6 Jugendlichen ging ins Altenheim, um mit den Bewohnern zu spielen, sie mit dem Rollstuhl zu fahren oder einfach mit Ihnen zu sprechen. Zum Abendessen kamen nach und nach dann alle Jugendlichen zurück und berichteten begeistert von ihren Erlebnissen.
Der Samstag endete dann mit einem kulturellen Abend mit Musik, Liedern und Texten auf dem Gelände hinter der Kirche. Beindruckend war, wie die Gruppe zusammengewachsen war und sich als Einheit präsentierte. Auch die Besucher spendeten kräftigen Beifall.
Am Sonntag traf sich dann die Gruppe mit vielen Eltern und Geschwistern um 15 Uhr zu Kaffee und Kuchen. Um 16 Uhr ging es dann zum Abschlussgottesdienst in die Kirche. In einer sehr dichten und bewegenden Atmosphäre konnten die Erfahrungen eingebracht werden und so auch vor Gott getragen werden. Pünktlich um 17 Uhr endete die Aktion nach 72 Stunden.
(Ulrich Geschwinder)
Weitere Fotos und ein Video-Ausschnitt von der lebendigen Uhr sind in der Fotogalerie zu finden.