Der letzte Besuch bei unserer Partnergemeinde in Ruanda konnte im Juli 2024 stattfinden. Er machte uns deutlich, wie wichtig persönliche Kontakte sind. Es gab viele Treffen und Diskussionen. Besonders das emotionale Gespräch mit dem Studenten Oscar hat uns sehr beeindruckt. Oscar wird in Ruli zum Krankenpfleger ausgebildet, das ist in Ruanda ein Studium. Er sagte, er sei für die Unterstützung durch die Partnerschaft unendlich dankbar. Jetzt endlich habe er eine Perspektive, eine sichere Zukunft. Anzumerken ist, dass Oscar nach der Schule nur Gelegenheitsjobs bekam oder arbeitslos war. Die Caritas Ruli hatte ihn für ein Stipendium vorgeschlagen, obwohl er mit bald 30 Jahren eigentlich nicht mehr in das Förderungsschema passte.
Der damalige Pfarrer der Partnergemeinde, Jean Paul, war im August 2024 in Europa und nahm unsere Einladung an, die Pfarrgemeinden unseres Pastoralen Raums WerreWeser zu besuchen. Hier erreichte ihn die Nachricht, dass auf Weisung des Staates in Ruanda viele Kirchen geschlossen werden sollten, auch in unsere Partnergemeinde. Jean Paul war sichtlich schockiert. Folgende Gründe wurden genannt: u.a. keine gepflasterten Außenwege, Lärmschutz, fehlende sanitäre Einrichtungen. Tragisch – auf der Weiterreise erlitt Jean Paul in Frankreich einen schweren Schlaganfall. Nach langer Zeit der Erholung im Krankenhaus war er wieder in Ruanda.
Nach wie vor gestaltet sich die Situation der Kirchen in Ruanda sehr schwierig. Es wurden auch Kirchen der Pfarrei Ruli geschlossen. Wir hoffen, dass sich die Situation wieder entspannen wird. Die Pfarrgemeinde und Caritas Ruli wurden im Jahr 2024 mit insgesamt 12.954 Euro unterstützt. Beispiele: Arme Familien konnten durch Ihre Hilfe beim Bau von Häusern und bei den Kosten ihrer Krankenversicherung unterstützt werden. Mit den Spendengeldern konnten auch 100 Ferkel gekauft werden. Durch das Projekt der Kleintierzucht kann die Gemeinde in Ruli dabei unterstützen, Armut zu beseitigen und die Produktion von Feldfrüchten durch den Einsatz von organischem Dünger zu steigern. Der Studienfonds wurde im vergangenen Jahr mit 13.469 Euro unterstützt. Derzeit können 14 Studierende und Schüler gefördert werden. Im Sommer konnte die Reisegruppe diese fast alle kennenlernen. Die geförderten Jugendlichen und jungen Erwachsenen, sowie deren Eltern, waren alle sehr dankbar für die Unterstützung! Sie schenkten Eier und Kaffee und luden zu einem gemeinsamen Essen ein.