Am Mittwoch hatten wir eine längere Sitzung mit dem Partnerschaftskomitee der Gemeinde. Es war ein sehr intensiver Austausch! Das Komitee präsentierte uns die Schwerpunkte der Zusammenarbeit und Beispiele für geförderte Projekte. Gleichzeitig gab es großes Interesse daran, wie sich die konkrete Zusammenarbeit der Partner durch die Gründung des Vereins UBUFATANYE ändern wird. Hier konnten wir deutlich machen, welche Dinge für uns als Verein aus steuerrechtlicher Sicht wichtig sind. Beide Seiten betonten, dass die bisher so erfolgreiche Partnerschaft fortgeführt und weiterentwickelt werden solle. 
Überrascht und etwas schockiert reagierten die Mitglieder des Komitees, als sie von uns erfuhren, dass wir zuhause vor der Situation stehen, dass Kirchen geschlossen oder verkauft werden müssen. Im Anschluss an unseren Austausch gab es für uns alle ein leckeres gemeinsames Mittagessen.

Was bewirkt die Partnerschaft ganz konkret? Zwei Beispiele durften wir am Donnerstag erleben: da war zum einen der Besuch bei Dancile, einer alleinerziehenden Mutter mit drei Kindern. Sie konnte auf einem Stückchen Land ihres Vaters ein kleines Haus errichten. Das Dach dieses Hauses wurde vom Komitee aus unseren Spendengeldern finanziert. Wir wurden alle in ihr Haus gebeten, wo sie uns voller Dankbarkeit ihre Situation schilderte. Gleichzeitig drückte sie die Sorge aus, dass sie das Schulgeld für die weiterführende Schule für ihre Kinder nicht aufbringen könne. 
Ein weiteres Beispiel ist die 17-jährige Placidia, die vor sechs Jahren eine akute Beinoperation finanziert bekam, und die uns mit zwei Geschwistern und ihrem Pflegevater Jean Bosco besuchte. Ohne diese Operation hätte sie ihr Bein und vermutlich auch ihr Leben verloren. Die Dankbarkeit, die ihr Pflegevater ausdrückte, hat uns sehr berührt. 
Am kommenden Montag sind Wahlen in Ruanda. Im Vorfeld wurden gestern kurzerhand alle Geschäfte geschlossen und ein großer Teil der Bevölkerung „durfte“ zu einer Wahlkundgebung der Regierungspartei fahren.
Wenn wir durch Ruli laufen, gibt es immer wieder Begegnungen mit Kindern, die zu uns laufen und uns dann ein Stück begleiten. Teilweise sprechen sie schon Englisch, dann können wir uns unterhalten. Mit ausrangierten Reifen, die sie mit einem alten ausgeschnittenen Kanistergriff aus Plastik antreiben, rennen sie die staubigen Wege rauf und runter, oder sie treffen sich auf dem zentralen Platz zum Basketballspiel.
Nach 18 Uhr wird es dunkel in Ruli, und am Rande der Stadt heißt das: es ist stockfinster. Ab und zu rollt ein Moped vorbei, und die roten Rücklichter verschwinden langsam im aufgewirbelten Staub der Straße.

So viel für heute, wir melden uns wieder am Sonntag!

Kategorien: Ruanda 2024

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