Das Gemeindezentrum, EIN HAUS für alle Gläubigen

Der damalige Planer des Gemeindezentrums Sankt Walburga in Hausberge/ Porta,
Prof. Gisberth Maria Hülsmann hat uns von den Absichten und Wünschen berichtet, die vor nun fast schon 50 Jahren zu diesem Bauwerk geführt haben.

Es wird 1966 oder 1967 gewesen sein, als Pfarrer Karl–Heinz Salm uns Architekten
– Dr. Ing. Emil Steffann und Dipl.-Ing. Gisberth Hülsmann – die Aufgabe übertrug, die ,tothässliche‘ Backsteinkirche an der Hauptstraße in Hausberge durch einen Neubau zu ersetzen (genau gegenüber dem Kaiser Wilhelm Denkmal am Weserdurchbruch der Porta Westfalica).

Als guter ,Hirte‘ verlangte Pfr. Salm für seine Diaspora-Gemeinde ein GANZES HAUS, das leistet, was das Kirchenlied sagt: ,Herr, lass im Hause dein uns all geborgen sein.‘ Es sollte EIN Haus sein, ein Haus, das ALLE aufnimmt, leben lässt – essen, trinken, wohnen, treffen, sprechen, arbeiten und –, eine innerste, stille und geschützte Mitte für das Versammeln um den ,Tisch des Herrn‘ schafft.

Der Bau errichtet eine hohe Schutzwand – Staumauer nach außen und wie einen Schutzmantel (,aus edlem Stein erbauet ist…‘) für das Innen. Unten an der Straße sind – aufsteigend – vier Geschosse für Gemeinderäume und ,Pfarrhaus‘ in diese spiralförmige ,Schale‘ eingefügt, die sich (10 m höher) oben am Berg entschlossen ,eindreht‘ und den ganz introvertierten Kirchenraum schafft.

Während die Gemeinderäume mit ganzer Fensterfassade belichtet sind, hat die Kirche nur an drei Seiten – um die Mitte des Altares wie die Sitze der Gemeinde – ein hochliegendes Fensterband. Es war die ausdrückliche Erwartung von Pfarrer Salm, dass der Kirchenraum nur von stillen, bergenden Wänden und mit der ,mäßigen‘ Helligkeit eines hohen Lichtes gestaltet werden würde.

Die Offenheit aber in den Ebenen – z. B. von der Teeküche des Foyers über das Atrium vor der Kirche bis hin zum Altar – sollte darstellen, dass alle in diesem bergenden Hause immer in erfahrbarer Gemeinschaft bleiben, wenn sie ,in der Kirche‘ sind. Geborgenheit der Gemeinschaft ist Baugestalt geworden. Gemeinschaft und Vertrautheit der Gläubigen – der ,Herde‘ auch mit dem ,Hirten‘ – stellt sich dar, indem sich der Altar mit seiner Stufe ganz allein und in die Mitte gerückt auf der Ebene der Gemeinde erhebt, umgeben von den Sitzen der Versammelten.

Die ,Lichtkrone‘ die für diese Mitte – die SINNMITTE des ganzen Hauses – entworfen ist, soll nicht vorschnell als irgendeine ,metaphorische‘ Assoziation oder als gesuchtes Bild–Symbol verstanden werden – nicht als ,Sternbild‘  nicht als eine ,Dornenkrone als Lampe‘ Sie ist ein (als Figur geordnetes) Zusammenströmen des Lichtes über dem ,Tisch des Herrn‘. Sie ist was sie ist.

Vielleicht mag man hoffen – und gewiss war und ist das die Hoffnung von Pfr. Karl–Heinz Salm –, dass sich in einem HAUS DES HERRN – was wir dann ,Kirche‘ nennen – oder eben
,St. WALBURGA‘ – in seinen bergenden Räumen, mit schönen Figuren und aus ,edlem Stein‘ – die Beheimatung von ,Hirt und Herde‘, dieses ,Zusammenströmen‘ der Zerstreuten verwirklichen kann und dass dieses so zu EINEM Bild und zu einer BOTSCHAFT wird.

1970 war das Gemeindezentrum fertig gebaut und ausgestattet.

Autor: Dipl.-Ing. Gisberth Hülsmann, Architekt und Hochschullehrer
Quelle: Kalenderblatt „Unser Erzbistum Paderborn 2015, August“

„Unsere Kirche, unser Gemeindezentrum, hat teil an der Würde dieses eigentlichen
„Hauses Gottes“, dem „Bau“ aus „lebendigen Steinen“, dem Volk, der Gemeinde Gottes, die sich hier versammelt, hat teil an der Würde dessen, was hier geschieht, im Gebet, in der Feier der Eucharistie, dem „Geheimnis des Glaubens“, das uns Kirche Christi, sein „Leib“ in dieser Welt sein lässt.“

Pastor Faupel zum Gemeindezentrum in einer Predigt vom 28.02.2010

Bildquellen

  • Gemeindezentrum: Privat
Kategorien: Gemeindezentrum

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